Passend zur laufenden Ausstellung „Schallplattencover – Kunst und Gegenkultur“ gibt es am Sonntag, 11. Juni 2023, ab 11 Uhr auf dem Gelände des b-05 Kulturzentrums im Montabaurer Stadtwald bei Horressen eine Schallplattenbörse. Private Verkäufer, die ihre Vinylscheiben dort anbieten wollen, haben ab 10 Uhr Gelegenheit, vor den Ausstellungsbunkern 1 bis 4 ihren Stand aufzubauen (maximal 3 Meter Tischlänge).
Liebhaber der schwarzen Scheiben können bis 16 Uhr im Angebot nach Schnäppchen stöbern und haben außerdem bis 18 Uhr die Möglichkeit zum kostenlosen Besuch der Ausstellung.
Ferdinand Fries führte die Besucher bei der Vernissage selbst durch die Ausstellung und erläuterte Hintergründe der Entstehung seiner Bilder. (Foto: Heike Lutter)
Zum Titel der Ausstellung: „Kunst wieder das Vergessen“ meint vielleicht eine Kunst, die sich mit sich selbst beschäftigt, eine Kunst also, die unser Auge erfreut und ablenken möchte. – „Kunst wider das Vergessen“ indes meint eine Kunst, die sich gegen das Vergessen stellt – und an Ereignisse und Geschehnisse erinnert, die wir lieber nicht sehen möchten. Mit seinen Bildern und Installationen stellt sich der Maler Ferdinand Fries gegen das Vergessen.
Die in Bunker 2 ausgestellten Bilder hat er unter den Titel „Gewalt und Leid“ gestellt, die in Bunker 3 gezeigten mit „Macht, Flucht und Vertreibung“ überschrieben. Bereits beim ersten Blick wird ersichtlich: Er setzt auf die menschliche Figur; die Themen sind ihm offenbar so wichtig, dass er große Formate wählt; die eingesetzte Schrift ist von formaler und inhaltlicher Bedeutung. Weiterlesen →
Das ehemalige Nato-Munitionslager, ein in ein außergewöhnliches Biotop eingebettetes Monument des Kalten Krieges, ist heute ein regional und international vernetztes Kultur- und Naturerlebniszentrum, das auf einem Gelände von zirka 12 Hektar, in drei großen und vier kleinen Bunkern sowie einem 80 Quadratmeter großen Kultur-Café mit 120 Quadratmeter überdachter Terrasse ausreichend Raum für spannende kulturelle, künstlerische und soziale Interaktion bietet.
Angesiedelt im ländlichen Raum zwischen den Metropolen Frankfurt und Köln, finden hier seit 2008 regelmäßig Ausstellungen, Workshops, Konzerte, Lesungen, und in Zusammenarbeit mit der Masgeik-Stiftung als Naturschutzpartner, naturpädagogische Führungen statt. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten will das b-05 das Bewusstsein für den Wert von Kunst und Natur fördern und das Kulturgeschehen hier mit dem der großen Zentren in Bezug setzen.
Das b-05 war 2018 Gastgeber der Landeskunstschau Rheinland-Pfalz „Flux for Art“ und ist regelmäßig Teil des mit Landesmitteln geförderten Kultursommers Rheinland-Pfalz.
Der Trägerverein „b-05 Kunst – Kultur – Natur e.V.“ ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine e.V. (ADKV)
mit großem Bedauern müssen wir Euch über den plötzlichen Tod von Wolfgang Dillenkofer informieren. Wolfgang war maßgeblich am Projekt BIG BUGS im b-05 beteiligt und hat 4 der Insektenskulpturen geschaffen. Wir werden ihn als engagierten Künstler und als Freund und Unterstützer des b-05 in Erinnerung behalten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen. Dank an Simone Levy für Ihren Nachruf auf den Freund und Künstlerkollegen.
„Zu meiner Zeit als Lehrerin hat mich ein „Fünftklässler“ gefragt: „Frau Greiner, malen Sie auch selbst, oder lassen Sie nur malen“. Da musste ich ja tätig werden! Nun, viele Jahre später, sind die Ergebnisse hier in diesem wunderbaren Kleinod: Kunst- und Naturareal des b-05 zu sehen.
Viele Bildideen sind auf Reisen entstanden, weil ich da entspannter unterwegs bin, keine Einkaufslisten oder To-Do-Listen abarbeiten muss. Und dann profitiere ich auch davon, dass ich die Dinge, die um mich herum passieren, anders, aufmerksamer wahrnehme. Manchmal vermischt sich dann die Realität mit der Phantasie, mit Träumen. Wie auf dem Bild mit dem Jungen, der einfach dasteht, nichts passiert, ausser, dass der Zug weiterfährt. Wo kommt der Knabe her, was denkt er, wo will er hin? Ist ihm auch so verdammt heiß, wie mir? Warum fällt einem gerade so etwas ins Auge, bekommt Bedeutung? Fragen, Gedanken zu den Bildern, „Hintergedanken“.
Als ehemalige Kunstlehrerin höre ich oft, ja, ich war ja nicht gut in Kunst, im Malen. Doch darum geht es gar nicht. Jeder Mensch hat eigene Fähigkeiten und setzt seine Kreativität anders ein. Ein Heizungs-Monteur muss anders erfinden, als die Optikerin. Was aber für jeden Menschen wertvoll ist, die Welt, die Farben, die Schönheit, auch zum Teil im vermeintlich Hässlichen aufmerksam wahrnehmen und geniessen zu können. Der andere Blick – das ist für mich Lebensqualität. Manchmal wie Kinder Dinge zu entdecken, die eigentlich bedeutungslos sind: wie die 2-jährige Marta (meine Großnichte) am Wasserbecken sitzt und die Bienen beobachtet, wie sie Wasser trinken. Diese Bilder auf der „Festplatte im Kopf“ bleiben und prägen das Leben mit, wenn man sich darauf einlässt. Einfachen, inneren Festplattenbildern Bedeutung zu geben, das ist meine Intention und ich hoffe, dass die BetrachterInnen, ebenso das Glück des besonderen Wahrnehmens geniessen können oder durch die Ausstellung meiner Bilder Ideen und Anregung finden und Freude haben, bei all dem Durcheinander auf der Welt…“
Zu diesem Thema, noch eine kleine Lyrik von Gottfried Benn, 1886-1956 : Wenn man von Faltern liest, von Schilf und Immen, dass sich darauf ein schöner Sommer wiegt, dann fragt man sich, ob diese Glücke stimmen und nicht dahinter eine Täuschung liegt?
Soziokultur ist vor allem eines: Kultur vor Ort. Ob in der Metropole, Kleinstadt oder ländlichen Gemeinde-Zentren und Initiativen wirken in ihren Kommunen und gestalten das Zusammenleben mit. Wie das konkret aussieht, zeigt die aktuelle Ausgabe der SOZIOkultur.
Corinne Eichner und Carsten Nolte blicken auf die aktuelle Lage. Sie heben das Miteinander hervor, und betonen, wie wichtig soziokulturelle Angebote gerade jetzt sind, denn sie führen zu stabilen Bindungen, Kommunikation und Verständnis in den Kommunen – und damit gerade dort, wo die Umbrüche stattfinden. Weiterlesen →
Veröffentlicht unterAllgemein|Kommentare deaktiviert für Soziokultur ist Kultur vor Ort
Seit Ende des „Kalten Krieges“ sind viele der US-Liegenschaften in Rheinland-Pfalz aufgegeben worden. Ihr Spektrum reicht von einer im Wald versteckten Radarstation bis hin zu großflächigen Siedlungen, Depots und Flugplätzen. Ausrangiert und verlassen wirken diese „Relikte des Kalten Krieges“ wie fremdartige Bruchstücke einer vergangenen Zeit im Raum – eben „Lost in Space“.