Saison 2024 mit großem und vielfältigem Ausstellungsprogramm

Auch die Ausstellungs-Saison 2024 wird wieder spannend im b-05! Zusammen mit den beteiligten KünstlerInnen ist es uns für die 8. Saison seit der Wiedereröffnung des b-05 gelungen, das bisher umfangreichste und vielfältigste Ausstellungsprogramm auf die Beine zu stellen.

1. Ausstellungsblock – 6. April bis 12. Mai 2024

Wir starten am Samstag, dem 6. April, um 15:00 Uhr mit der Vernissage für gleich 4 Ausstellungen:

Die Posterreihe „Lebenswelten“ macht die Situation von Orangenpflücker*innen deutlich. (Bild: CIR e.V.)

In zwei der kleinen Ausstellungsbunker zeigt Detlef Kobold Plakatausstellungen zu den Themen

  • Fairtrade und die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)
  • Arbeitsbedingungen von Arbeiter*innen entlang der Lieferkette von Orangensaft
  • „Nach St(r)ich und Faden – Die Wahrheit über Mode-Mythen“ soll uns mit Fotos aus der Bekleidungsindustrie in Kambodscha, Südindien, Vietnam und Nicaragua über die Arbeitsbedingungen, unter denen dort produziert wird, informieren.
  • Genug für alle – Wirtschaftswandel wagen will zum Umdenken anregen und Visionen für einen Wirtschaftswandel aufzeigen
Ungewöhnliche Details und besondere Momente - eingefangen vom Fotografen Andreas List. (Abbildungen: Denkbares)

Ungewöhnliche Details und besondere Momente – eingefangen vom Fotografen Andreas List. (Abbildungen: Denkbares)

Im ersten großen Ausstellungsbunker sind dann unter dem Titel „Detail und Moment“ Fotografien von Andreas List zu sehen. List erzählt mit seinen Fotos, die das ungewöhnliche Detail und den besonderen Moment suchen, eine Geschichte über Gegenbilder und Kontraste von belebter und unbelebter Natur, die sich beim näheren Hinsehen ergänzen und gegenseitig interpretieren. Die Ausstellung will daran erinnern, dass unsere Beziehung zur Welt eine besondere Weise des Weltbezugs bedarf, der Achtsamkeit und das Momentum voraussetzt.

Er lädt uns dazu ein, uns intensiver mit unserer Umwelt verbunden und solidarisch zu fühlen, um am Ende dieses Exerzitiums tiefer, geistiger und damit präsenter mit uns selbst und der Welt um uns herum leben zu lernen. Es lohnt sich.

Die personalisierte Bedrohung der Welt – ins Bild gesetzt vom Künstlerkollektiv Drushba Pankow. (Abbildung: Denkbares)

Im zweiten großen Ausstellungsbunker zeigt DENKBARES die Ausstellung „Krieg und Frieden“ mit Illustrationen von Drushba Pankow, dem Künstlerkollektiv der Illustratoren Alexandra Kardinar (Hamburg) und Volker Schlecht (Berlin), das 2002 im Berliner gegründet wurde. Drushba ist russisch und heißt Freundschaft, Pankow ist ein Berliner Stadtbezirk. Die Illustrationsreihe wurde aktuell mit dem weltweit renommierten Indigo Design Award in Gold für Illustrationen im Grafikdesign im Bereich „Freelancer“ ausgezeichnet. Der Preis wird den Künstlern am 25. Mai in Athen überreicht.

Beide arbeiten seit ca. 25 Jahren als Grafikdesigner, Zeichner und Illustratoren. Ihre Arbeitsgebiete reichen von der Buchgestaltung, von der gezeichneten und digitalen Illustration und Infografik bis zu Comic, Graphic Novel und Animationsfilm – u. a. für Auftraggeber wie Die Zeit, Rolling Stone, The New Yorker, Leipziger Buchmesse, taz, arte Magazin.

Wirkungsvoll erweitert wird die Ausstellung des Künstlerkollektivs durch plakativ präsentierte Auszüge aus der Sammlung von „Wörtern im Krieg“, zusammengestellt von dem ukrainischen Dichter, Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer Ostap Slyvynsky in der Übersetzung vom Maria Weissenböck.

„Der Krieg verändert die Bedeutung von Wörtern“, schreibt der Autor über dieses Wörterbuch des Krieges. „Manche Bedeutungen werden stumpf, man muss sie schärfen wie ein Messer mit einem Schleifstein. Andere wiederum werden so scharf, dass man sie unmöglich betrachten kann.“ Jeder Eintrag ist das Fragment eines Monologs, „den ich gehört habe, oder den ich in diesen schweren Tagen noch hören werde“. Die Fragmente spiegeln das Pandämonium des Krieges in der Ukraine wie auch anderswo und machen die Vieldeutigkeit gewohnter Begriffe zwischen Verzweiflung und Hoffnung in Zeiten von Tod und Zerstörung deutlich.

„Nach dem Gewitter am See“ – eines von zahlreichen Bildern, die Horst Gutbrod in seiner Werkschau präsentiert. (Foto: H. Gutbrod)

Im dritten großen Ausstellungsbunker ist der Frankfurter Maler Horst Gutbrod (*1948) mit einer Werkschau aus 25 Jahren künstlerischer Arbeit im b-05 zu Gast.

Horst Gutbrod war mit regelmäßigen Einzel- und Gruppenausstellungen in nationalen und internationalen Galerien und im öffentlichen Raum zu sehen und hat an zahlreichen Kunstmessen und Künstlersymposien teilgenommen.

„Malen und Gemälde anschauen sollte vor allem Sehen und Verstehen sein“, so der Maler.  „Die Menschen gehen oft davon aus, dass jeder das Gleiche sieht, aber tatsächlich ist Sehen eine Fertigkeit, die erheblich verbessert werden kann. So erschließen sich auch meine Gemälde nicht jedem auf den ersten Blick. Man muss schon genauer hinschauen, um einen Zugang zu finden! Bei meinen Ausstellungen oder in meinem Atelier zeige ich wie.“

2. Ausstellungsblock – 19. Mai bis 30. Juni 2024

Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 19. Mai, 15:00 Uhr

Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz zeigen wir in allen Bunkern die Ausstellung von in der Schweiz lebenden und arbeitenden KuratorInnen und KünstlerInnen „Echohall im Bunker: History invades the present“, kuratiert von Alice Wilke und Till Langschied, mit Arbeiten von: Inka ter Haar, Cyril Tyrone Hübscher, Till Langschied, Olivia Abächerli, Anita Mucolli, Antoine Simeão Schalk.

Die Ausstellung fragt danach, wie das menschliche Ur-Bedürfnis nach geschütztem Raum, der von Bunkern als der neuzeitlichen Variante der antiken Höhle Echos überliefert wird, tatsächlich die Sicherheit auf nationaler Ebene einlösen oder gar Teil eines nationalen Selbstverständnisses sein kann. In welchen Dimensionen und Weisen blutet die Vergangenheit in unsere Gegenwart? Welche Spuren hinterlässt solche eine Nutzarchitektur in unseren Städten, Landschaften, Naturschutzgebieten und Köpfen? Wessen Stimmen dringen hierbei an unser Ohr? Und hören wir auch jene mythische Stimme von Echo?

3. Ausstellungsblock 7. Juli bis 18. August 2024

Eröffnung der Ausstellungen am Sonntag, 07. Juli, 15:00 Uhr

Mit der Ausstellung des Kunstvereins Montabaur und den Ausstellungen von Bärbel Wollenschläger und Christoph Thewalt, die beide in Montabaur leben und arbeiten, widmen sich unsere Sommerausstellungen ganz Vertretern der vielfältigen regionalen Kunstszene.

In den vier kleinen Bunkern und einem der großen zeigt der KV Montabaur die Ausstellung „Traum vom Süden“. Mit Vorstellungen vom „Süden“ Europas verbinden wir häufig Positives: Sonne, Wärme, Meer, Urlaub. Auch in der Bildenden Kunst gab es immer die Sehnsucht nach dem Süden. Reiseaufenthalte in Spanien und Italien, auch Griechenland haben viele KünstlerInnen inspiriert und auch heute lassen sich Kunstschaffende immer noch gerne im Süden Europas vom Licht, der Landschaft und dem Lebensgefühl anregen. Die KünstlerInnen vom Kunstverein Montabaur e.V. tauchen ein in diese inspirierende Atmosphäre.

Im zweiten großen Bunker macht Christoph Thewalt seinen „Serviervorschlag“. Konventionelle Papierarbeiten werden hier zu digital erzeugten Vorstellungsbildern in Bezug gesetzt.
Auch werden Ölbilder aus einer älteren Schaffensperiode gezeigt

Im dritten großen Bunker ist Bärbel Wollenschläger mit ihrer Ausstellung „Illusionen“ zu sehen. Sie möchte mit ihren Werken durch ein einzigartiges Spiel mit Formen und Farben überraschen, dadurch das Positive wecken und neuen Lebensmut geben. Die Betrachter werden durch das Vermitteln von positiven Illusionen angeregt, in die künstlerischen Tiefe der Bilder zu versinken, mit dem Ziel, dass sie aus den Werken neue Energie gewinnen, die negativen Gedanken verdrängen und wieder mehr Freude für ihr tägliches Leben gewinnen.

4. Ausstellungsblock 25. August bis 06. Oktober 2024

Eröffnung der Ausstellungen am Sonntag, 25. August, 15:00 Uhr

Im ersten und zweiten der kleinen Bunker ist Klaus Berg mit seiner Ausstellung „Experimentelle Fotografien“ zu sehen. Die Fotografien beruhen auf 3 der Elemente unseres Daseins. Erde, Feuer und Wasser! Sie sind Momentaufnahmen, die in einer sehr kurzen Zeitspanne die Vielfalt von Bewegungsformen festhalten. Strukturen im Sand, fragile Rauchgebilde und faszinierende Tropfen sollen beim Betrachten die visuelle Wahrnehmung sensibilisieren und die Fantasie anregen.

Der dritte und vierte der kleinen Bunker gibt der Malerin Anne Horst und ihren „Bewegten Form- und Farbwelten“ eine Bühne.

Die zweidimensionale Fläche der Leinwand bedeutet einen Eintritt in neue Welten, die unter der sichtbaren Oberfläche liegen könnten. Aufgetragene Materialien lassen unterschiedlichste Formen und Strukturen entstehen, die wiederum durch Farben hervorgehoben und sichtbar werden. Jedes eingesetzte Material entscheidet mit seiner Wirkung, seiner Dreidimensionalität über den Fortgang des Bildaufbaus. Es tun sich Risse, Löcher und Spalten auf, es bröckelt an den Rändern und Kanten, geometrische Formen bauen Spannungen auf. Die Symbiose von – meist kräftigen – Farben mit den verletzten, zerkratzten Oberflächen und den aufgesetzten Formen machen das Werk am Ende buchstäblich erfassbar und begreifbar.

Im ersten großen Bunker sind die drei jungen Stuttgarter KünstlerInnen Marc Allgaier, Michel Tobias Balke, Elia Beyer und Mia Madeleine Metz zu Gast. Ihre Arbeiten drehen sich um das Thema „Raum im Raum“

Im zweiten großen Bunker stellt die Künstlerinnen Gemeinschaft Gedok Mainz Wiesbaden e.V. ihr „Projekt FRIEDEN“ vor. Das Projekt begleitet die Künstlerinnen seit einiger Zeit und entwickelt sich in seiner Darstellung immer wieder neu in interdisziplinären Kunstpräsentationen: Malerei, Objekte / Skulptur, Installation, Fotografie und Performance im Zusammenhang mit einem der wichtigsten Themen unserer Zeit, individuell und aussagekräftig aktuell dargestellt, jeweils aus der Sicht der jeweiligen Künstlerinnen aus unterschiedlichen Ländern.

20 Kunstschaffende nehmen an der Ausstellung teil, darunter sind Anna Bieler, Cordula von Heymann, Beate F. Mertel, Kristin Pfaff-Bonn, Heidi Stöhr, Olga David, Carmen de Duenas, Simone Taufenbach, Violetta Vollrath und Soomee Yu (Bildende Kunst), außerdem Sandra Becker (Fotografie), Christina Kastner-Stöhr, Michaela Dadlowski (Fotografie und Bildende Kunst) sowie Judith Boy (Bildende und Darstellende Kunst), Leona Riemann und Dr. Vera-Sabine Winkler (Literatur), Tanja Roolfs (Angewandte Kunst) und Dorothea Herrmann (Musik).

Zur Vernissage gibt es Lesungen und Performances, begleitet wird die Ausstellung zudem von Kunstworkshops in Zusammenarbeit mit benachbarten Schulen (Anne-Frank-Schule Montabaur, Raiffeisen-Campus Dernbach). Die dabei entstehenden Arbeiten der Schüler*innen werden in Teilen als eine Art Installation während der Exposition ausgestellt.

Im dritten großen Bunker zeigt Judith Boy unter dem Titel „Paradies im Hier und Jetzt“ Malerei, Objekte, Fotografie und Installation zum Thema der Vertreibung aus dem Paradies in unserer Zeit.

 

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